Weinunterscheidung

Weine unterscheiden sich in Farbe, Struktur, Stärke und Körper, wie auch in Blume, Bukett und Geschmack. Weit schwieriger als das Einschätzen eines Weins ist jedoch, die durch ihn ausgelösten Sinneseindrücke zu kommunizieren. Mit Ausnahme von süß, salzig, sauer und bitter sind sämtliche Bezeichnungen in der Sprache des Geschmacks von anderen Sinnen entlehnt. Indem sie sich mit bestimmten Empfindungen verknüpfen, helfen sie aber, die Geschmackswahrnehmung zu differenzieren.

 

Das Aussehen des Weines

Die Farbe eines im Glas hin- und hergeschwenkten Weins gibt den ersten Aufschluss. Große Weine zeichnen sich durch eine auffällig satte und frische Farbe aus.

Braun ein Zeichen für zu hohes Alter (außer bei Sherry und Madeira)
Grau sehr blaßfarbener Rose, Spezialität einiger Gegenden Frankreichs
Intensiv nützliche, aber undefinierbare Farbbezeichnung
Purpurfarben durchscheinend bei jungem Beaujolaise, satt bei Rotweinen, die lange altern müssen
Rubinfarben das volle Rot des jungen Weines
Ziegelrot Farbe eines reifen roten Bordeaux

 

Der Geruch des Weines

Die Blume eines Weines sagt nahezu alles über seine Eigenschaften aus.

Altersgeruch Kennzeichen oxydierter gespritzter Weine
Aroma der einfache Traubengeruch des jungen Weines
Blumig und duftig angenehm duftender Wein
Bukett Gesamtheit der Duftstoffe eines guten, reifen Weines
Hefegeruch

kann bei jungem Wein ansprechend sein, deutet auf eine leichte Flaschengärung hin

Korkengeruch von einem schimmeligen Korken
Schwefelgeruch scharfer Geruch, mancher zur Konservierung geschwefelter Wein
Sortenbukett charakteristisch für eine bestimmte Traubensorte

Stichig

riechen vom Essigstich befallene Weine

 

Der Geschmack des Weines

Man bemüht viele Namen von Pflanzen und Mineralien, deren chemische Bestandteile sich in Spuren in bestimmten Weinen wiederfinden

Apfelgeschmack guter junger Wein enthält oft Apfelsäure. Beim Mosel ist dies besonders ausgeprägt
Blumig vollaromatisches, angenehm duftendes Traubenbukett
Bodengeschmack je nach Standort: Vorzug oder Nachteil
Eichengeschmack der Fasscharakter, so wichtig und angenehm er auch ist, sollte er nicht so hervortreten, dass er als Eichengeschmack erkennbar ist
Feuersteingeschmack wie Feuersteinfunken: bei manchen Weißweinen
Fruchtig Duft und Geschmack nach frischen Trauben
Gewürzgeschmack sehr deutlich bei Traminern und Gewürztraminern
Honigsüße besonders im Zusammenhang mit der "Edelfäule" großer süßer Weine
Himbeergeschmack häufig bei guten Rotweinen
Nussgeschmack tritt besonders bei gut gealterten Weinen auf
Pfirsichgeschmack in Verbindung mit einer bestimmten Fruchtsäure
Rapsig Nach grünem Holz schmeckend, kann bei einem nicht voll ausgereiften Jahrgang auftreten.
Rauchgeschmack Wird manchen Weißwein nachgesagt.
Schwarze Johannisbeere Geruch und Geschmack vieler Rotweine.
Trüffelgeschmack Am schwersten zu definieren wird Burgundern und Barolos nachgesagt.
Vanillegeschmack Nimmt Wein bei Eichenholzlagerung an.
Veilchen Markanter, süßlicher Duft, vor allem in feinen Burgundern.

 

Allgemeine Weinbeschreibung

Abgang Anhaltender Nachgeschmack guter Weine.
Elegant Angenehm, gut, gepflegt.Weine.
Fest Wein mit richtig abgestimmten Säuregrad.
Feurig Stark, reif und vollmundig.
Finesse Freiheit.
Frisch oder Lebendig gesunder junger Wein mit ansprechendem Säure- und Kohlensäuregehalt.
Fruchtig Von Aroma und Säure der Traube geprägt.
Groß Eigenschaften in höchster Vollendung.
Jung

Noch nicht ganz ausgereifter Wein.

Körperreich

extrakt- und glyzerinreich

Kräftig

hinreichend alkoholhaltig

Lieblich

angenehm, wenig ausdrucksvoll

Mächtig

alle Eigenschaften, besonders der Alkoholgehalt, stark ausgebildet

Mild

säurearm, aber ansprechend und reif

Mundig

ansprechend, zum Trinken einladend

Nervig

kräftig und fein - wie ein gutes Pferd

Rassig

elegant, ansprechende Säure, von frischer feiner Art

Reif

fertig, voll entwickelt

Rund

harmonisch, körperreich

Samtig

bei Rotweinen: ausgewogenes Zusammenspiel von Alkohol und Körper

Spritzig

frisch, angenehm kohlensäurereich

Süffig

leicht, ansprechend

Vollmundig

extrakt- und alkoholreich mit langanhaltendem Abgang

Vornehm

vollendeter Zusammenklang von Rasse, Körper und Reife

Weich

wenig Säure

Wuchtig

alkohol- und körperreich

Zart

leicht, harmonisch, keine hoch ausgebildeten Merkmale